Cannabis bei ADHS, PTBS & Yoga

Hanf beruhigt, entspannt, kühlt das Mütchen. Das ist wissenschaftlich erwiesen. Aber ist das eine medizinische Wirkung, nutzbar etwa bei ADHS oder PTBS? Wir haben die Antworten zusammengetragen.

Cannabis bei ADHS, PTBS & Yoga HELLO MOJO

Seit Jahren werden die Fallbeispiele für Patient*innen mit posttraumatischen Belastungs- und Hyperaktivitätsstörungen, die sich selbst mit Cannabis helfen, immer zahlreicher. Aber die Behörden lehnen es immer noch ab, Cannabis als Therapie gegen solche krankhaften Zustände der Anspannung zu akzeptieren und zu bezahlen. Ist das gerechtfertigt?

Chill-Faktor für Hyperaktive

Die Symptome von AD(H)S können sehr belastend sein. Betroffene Menschen, oft auch sehr junge, sind ein anhaltender Nerv- und Stressfaktor für ihre Umwelt. Sie kommunizieren laut und hektisch, haben überbordende emotionale Zustände und teils unbändigen Bewegungsdrang. Oft sind sie auch aggressiv bis zur Gewalttätigkeit.

Psychopharmaka, zumeist sogenannte „Downer“, sind als Behandlung üblich. Die meisten davon haben gefährliche Nebenwirkungen, die bei Cannabis wegfallen würden.

Es gibt sehr viele Indizien dafür, dass Cannabis gut gegen AD(H)S helfen kann – einen Überblick bietet das Cannabis Medic Forum.

Der Bund Deutscher Cannabis-Patienten e. V. (BDCan) und der Verband der Cannabis versorgenden Apotheken (VCA) wollen das nun gemeinsam wissenschaftlich untermauern. Sie rufen zur Teilnahme an einer Studie auf, an der du hier teilnehmen kannst. 

Trauma-Therapie mit Cannabis

Ein zweiter psychiatrischer Bereich, bei dem Cannabis immer wieder als Behandlungsoption ins Spiel kommt, ist die post-traumatische Belastungsstörung (PTBS). Die Ursache für diese Krankheit ist immer ein extrem erschreckendes, verstörendes und negativ prägendes, eben traumatisierendes Erlebnis.

PTBS ist sehr häufig bei Soldat*innen, die aus Kriegssituationen zurückkehren und fürs Leben von Gewalt und Kriegsirrsinn gezeichnet sind. Auch Opfer von Missbrauch haben häufig PTBS. Betroffene leiden an Alpträumen und Panikattacken, isolieren sich oft sozial, sind verhaltensauffällig. Ein normales Leben ist oft kaum möglich.

Die gute Wirkung von Cannabis bei PTBS ist mehrfach eingehend erforscht worden. Eine Studie aus 2020 hatte etwa ergeben, dass Cannabis die PTBS-Symptome halbiert. Auch hier bietet das Cannabis Medic Forum viele Infos.

 In den USA läuft nun auch eine erste staatlich finanzierte Studie über PTBS und Cannabis

Yoga, Meditation – und Cannabis

Wie bei fast allen Krankheiten empfiehlt sich auch bei AD(H)S und PTBS die Anwendung von autogenem Training bzw. Meditation nebst einer gesunden Portion sportlicher Betätigung.

Gerade bei nervösen Störungen wird sogar von vielen Ärzten Yoga empfohlen – es kann sanft oder dynamisch geübt werden, je nach Bedürfnis und Fähigkeiten, deckt jeden Bereich des Körpers ab und hat eine nachhaltig erholsame Wirkung auf die Psyche.

Interessanterweise ist Cannabis auch bei der Yoga-Praxis, die in ihren ernsthaften Formen immer meditative Konzentrationsübungen einschließt, durchaus eine erwägenswerte Option. Das sagt ein neues Buch von Christopher S. Kilham: The Lotus and The Bud ist Anfang des Jahres bei Park Street auf Englisch erschienen. 


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