Tic, Tourette & CBD

Zucken im Gesicht, unfreiwillige Bewegungen und der Zwang, laut zu rufen: das Tourette-Syndrom, Extremform der nervösen Tics, ist mit Cannabis gut therapierbar. CBD-Öl ist gegen solche Zwangsstörungen auf jeden Fall einen Versuch wert, sagt die Forschung.

Sehr viele Menschen haben Tics. Das sind „Kurzschlüsse“ im Nervensystem, die unfreiwillige körperliche Aktivitäten verursachen. Bei den meisten Menschen ist es nur ein sporadisch auftretendes, vorübergehendes „Nervenzucken“. Das Augenlid zittert eine zeitlang, oder ein Muskel kontrahiert ruckartig. Bald ist es wieder verschwunden.

Volkskrankheit „Tic“

Wird ein Tic chronisch und tritt dauerhaft auf, spricht man von einer neurologischen Störung. Diese kann verursacht sein durch ernste Erkrankungen: Parkinson, MS und andere schwere Nervenleiden gehen häufig mit Tics einher. Bei AD(H)S und Zwangsstörungen bilden sich ebenso häufig Tics als Symptome aus.

Tics können selbst zur Krankheit werden. Wenn sich bei einer Person immer mehr immer zwanghaftere anhäufen, gipfelt das schließlich im sogenannten Tourette-Syndrom, bei dem schwer Betroffene wegen ihrer Zuckungen und Krämpfe kaum noch einen Becher Wasser ruhig zum Mund führen können und oft lauthals ihre Umwelt beschimpfen – unfreiwillig.

CBD beruhigt entgleiste Nerven

In Deutschland sind bis zu 2 von 100 Menschen von Zwangsstörungen betroffen. Dazu zählen zwanghafte Gedanken, nervöse Zuckungen, auffällig-sinnlose Verhaltensweisen und -abläufe. Mehrfach konnte in Studien gezeigt werden, dass CBD-Öl gegen solche Symptome gut einsetzbar ist und eine hohe Chance auf Linderung verspricht.
Eine US-Studie aus 2015 kommt ebenso zu dem Ergebnis, dass CBD gegen Zwangs- und Angststörungen wirkt. Besonders eindeutig fallen die Ergebnisse in den Studien mit Tourette-Kranken aus: Hier erfahren zahlreiche Betroffenen Linderung bereits durch CBD. Die Anwendung von CBD-Vollspektrum in Kombination mit THC (Dronabinol, Sativex) gegen die Tourette-Symptome dürfte wohl bald weltweit medizinisch anerkannt werden.

Professionelle Hilfe:
Dr. Kirsten Müller-Vahl

Im deutschen Sprachraum ist Prof. Dr. Kirsten Müller-Vahl die bekannteste Expertin für Tourette. Als Neurologin und Psychiaterin lehrt sie an der medizinischen Hochschule Hannover und gilt als eine der kompetentesten Forscherinnen und Befürworterinnen von medizinischem Cannabis. Müller-Vahl war eine jener Expert*innen, die den Deutschen Bundestag dazu brachten, Cannabisblüten und -extrakte für medizinische Zwecke zu legalisieren.

Einmal im Monat steht Dr. Müller-Vahl österreichischen Patientinnen und Patienten für Fragen zur Verfügung. Weil Tics und Tourette ein heikles Thema sind, wird dabei äußerst Bedacht auf Diskretion genommen. Auf der Website der Österreichischen Tourette-Gesellschaft und -Selbsthilfegruppe kann sich jede*r zum monatlichen Zoom-Meeting mit der Ärztin anmelden.

Wer einen Voreindruck haben möchte, lese Dr. Müller-Vahls Interview mit ihrem Patienten Hrn. Miller.

Wer noch mehr tun möchte, kann sich jetzt anmelden zu einer großangelegten Studie über Tics, Tourette und die Therapie derselben mit Cannabis – das Forschungsprojekt nennt sich CANNA-TICS Studie.


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